Am Sonntagnachmittag wurden wir vom Landratsamt informiert, dass für uns ein Marschbefehle des Hilfeleistungskontingents Nürnberger Land zur Hilfe im Katastrophengebiet Berchtesgadener Land vorlag. Bereits da begannen wir mit den Vorbereitungen unseres MZF´s zur Fahrt ins Katastrophengebiet. Am Montagmorgen gegen 2:00 Uhr fuhren wir mit den Kameraden aus Hohenstadt zum Treffpunkt Gerätehaus Lauf. Dort versammelt sich das gesamte Hilfeleistungskontingent des Nürnberger Landes. Gegen 3:00 Uhr begann die Fahrt nach Berchtesgaden mit 27 Fahrzeugen und 140 Kameradinnen und Kameraden. Nach einer 6 stündigen Fahrt trafen wir am dortigen Sammelplatz ein. Dort kam der Befehl sofort Schneeketten aufzuziehen. Hier im Tal auf ca. 580 Höhenmeter war von einem Schneechaos noch nichts zu erahnen. Nach aufziehen sämtlicher Schneeketten machten wir uns auf den Weg über die Obersalzbergstraße in den auf 1000 Höhenmetern gelegenen Ort Buchenhöhe. Dort betreibt der CJD ein Asthmazentrum für Kinder und Jugendliche die dort von der Grundschule bis zur Ausbildung dort leben können. Dort wurden wir von der Einsatzleitung einem Einsatzabschnitt zugeteilt. Dies war für unseren Zugführer Armin Herger und unserem Zug 2 aus dem Kontingent die dortige Turn- und Schwimmhalle. Hier lagen auf dem Dach Schneehöhen von bis zu 2,10m die aufgrund von Regenfällen ein Gewicht von ca. 450 Kg/m³ aufwiesen. Da auf Dächern kein Einsatz von Maschinen möglich war, musste der gesamte Schnee von Hand heruntergeschaufelt werden. Hier waren wir mit ca. 40 Kameraden bis Dienstagabend beschäftigt. Gleichzeitig fuhr die Bundeswehr mit Radladern und LKW´s den Schnee aus dem Dorf, da kein Abladeplatz mehr vorhanden war. Am Mittwochmorgen begannen wir an einem Wohnhaus mit der nächsten Räumaktion. Das Wetter hatte nun bereits von Schneefall auf strahlenden Sonnenschein gewechselt, was zur Folge hatte, dass durch tiefe Nachttemperaturen der Schnee noch fester gefroren war. Während des gesamten Einsatzes gilt hervorzuheben, welch eine hervorragende Zusammenarbeit unter den Hilfsorganisationen THW, Bundeswehr, Bundespolizei und Feuerwehren geleistet wurde. Jedem wurde sofort geholfen egal welcher Organisation er angehörte. Auch vielen Dank an die dortigen Mitarbeiter und Einwohner, die ihr Möglichstes geleistet haben um die zahlreichen Einsatzkräfte (ca. 350 in Buchenhöhe) zu versorgen. Am Mittwochabend gegen 16 Uhr brachen wir auf zur Rückfahrt nach Pommelsbrunn wo sich bereits die nächsten Kameradinnen und Kameraden auf Ihren Einsatz in Berchtesgaden vorbereiteten und gegen 6 Uhr aufbrachen.
Video von unserer Einsatzstelle
https://www.br.de/nachrichten/bayern/schneemassen-in-bayern-was-ist-was-war-was-bleibt,RFKFwKh